März 1984
Alfred Gusenbauer folgt Josef Cap als Verbandsvorsitzender der SJÖ nach. Der linkssozialistische Zugang wird fortgesetzt. Einen Dämpfer stellt das Verhalten von Josef Cap im Parlament dar, der sich nicht gegen den Klubzwang der SPÖ behauptete.
Gusenbauers Amtszeit indes ist von der veränderten politischen Situation in Österreich geprägt. Vor allem nach dem Verlust der absoluten Mehrheit der SPÖ bei den Nationalratswahlen 1983 sollte sich der Spielraum der SJ – entgegen allen Erwartungen – wieder deutlich verringern. Hinzu kam die Enttäuschung über Josef Cap, der sich als neuer Nationalrat gegen den massiven Fraktionsdruck innerhalb der SPÖ kaum durchzusetzen vermochte. Mit dem Erstarken der Grünen sollten sich überdies in den nächsten Jahren viele kritische SPÖ- AktivistInnen und ebenso SJ – AktivistInnen für diese neue Bewegung entscheiden. Der gesamtgesellschaftliche Anspruch der Sozialistischen Jugend, stets ein zentraler Eckpfeiler im Selbstbild der SJ, war mit dem Auf- tauchen der Grünen – damals wie heute eine inszenierungsorientierte Versammlung politischer EinzelkämpferInnen – vor neue Herausforderungen gestellt.
Ein Interview von Alfred Gusenabuer gibt es hier nachzuhören: http://www.journale.at/treffer/atom/0A50C749-1ED-0005D-00000A90-0A501FE6/band/59225/ (ab Minute 23)
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