Flügelbildung in der SJ
Noch vor dem Verbandstag 1976 entwickelt sich in Wien eine trotzkistische Gruppe, die sich in Anlehnung an die berühmte Zeitung Lenins „Der Funke“ nannte. Doch diese Gruppe konnte sich nicht lange halten. Da ihr Auftreten auf massiven Widerstand der SJ Wien Führung stieß, die in weiterer Folge auch die Wiener SPÖ gegen die „Funkisten“ mobilisierte, zerbrach diese Strömung, die immerhin sechs Wiener Bezirke umfasste, im Jahre 1975. Doch aus dieser Gruppe sollte rund um Heinz Vettermann später die trotzkistische “ Vorwärts“ Strömung entstehen. Die sich auf Otto Bauer, Josef Hindels, Max Adler und andere berufenden „Austromarxistlnnen“ galten als VertreterInnen des sogenannten „Dritten Weges“ und repräsentierten den stärksten Flügel. Dazu gehörten u.a. Josef Cap, Bruno Aigner, Peter Pelinka, Brigitte Ederer und Herbert Lackner. Den jugendpflegerischen Zugang vertraten nach wie vor u.a. Otto Aschen- brenner (SJ NÖ), Roman Wiche (SJ Wien) und Edmund Hofmannsrichter (SJ Wien).
Beim Verbandstag 1976 repräsentierten sämtliche marxistische Strömungen gemeinsam die Mehrheit, um so den Wechsel an der Spitze und vor allem das marxistisch orientierte Grundsatzpapier zu ermöglichen. Ab diesem Verbandstag verstand sich die SJÖ als „links- sozialistische Kraft“.Josef Ackerl selbst hingegen gelang es nicht, sich als Person in der SJÖ zu verankern. Selbst in seiner politischen Heimat, der SJ Ober- österreich, geriet Ackerl ebenso wie Heribert Schwarzenbrunner zunehmend unter Druck. Bereits beim Verbandstag 1978 sollte Josef Ackerl vom bishe- rigen Verbandssekretär Josef Cap abgelöst werden, was damals als weitere Linksentwicklung der SJÖ interpretiert wurde.
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