Josef Ackerl wird Vorsitzender der SJÖ
Am Verbandstag der SJÖ kommt es durch die Wahl Josef Ackerl zum Verbandsvorsitzender und Josef Cap Verbandssekretär zu einer Linkswende innerhalb der Organisation und zu einer Rückbesinnung zum wissenschaftlichen Sozialismus.
Grundsatzerklärung des 16. Verbandstages:
„Die Sozialistische Jugend (SJÖ) kämpft für uneingeschränkte politische, wirtschaftliche und soziale Demokratie, für den Sozialismus. Die SJÖ ist sich dessen bewusst, dass die Arbeiterbewegung erst am Beginn des Weges zur vollendeten Demokratie steht, einer Demokratie in der die Menschen im Mittelpunkt der gesellschaftlichen Planung stehen und in der die allseitige und umfassende Entwicklung der Produktivkräfte in Übereinstimmung mit den individuellen Zielen der Menschen vorangetrieben werden. Voraussetzung für diese Demokratie ist, dass der Arbeitsertrag den Arbeitenden zugute kommt, was wieder voraussetzt, dass die Produktivmittel im gesellschaftlichen Eigentum sind. Die SJ stellt fest, dass diese Voraussetzungen nicht erfüllt sind, dass die Welt immer noch unter den Folgen des ungelösten Widerspruches zwischen gesellschaftlicher Arbeit und privater Aneignung leidet. Noch immer kommt es infolge des dem Kapitalismus innewohnenden Profitprinzips zu wirtschaftlichen Krisen und Katastrophen. Nicht nur, dass die große Mehrzahl der Menschheit in Armut lebt, besteht auch eine absolute und relative Verelendung. Das Kapital wird immer mehr in den Händen einiger weniger Konzernbesitzer vereinigt. Die Analyse des wissenschaftlichen Sozialismus hat also auch heute ihre volle Gültigkeit, sie beweist sich in jeder neuen Krise nur immer deutlicher.
Deshalb bildet der historische und dialektische Materialismus die Grundlage der Tätigkeit der SJÖ, mit dessen Hilfe die Zusammenhänge des heute herrschen- den monopolistischen Kapitalismus geklärt und auf Grund dessen aus der jeweiligen historischen Situation heraus die Konsequenzen für die politische Arbeit der SJ gezogen werden können.
Die SPÖ müsste nach Ansicht der SJÖ die Grundlinien des wissenschaftlichen Sozialismus, wie sie ihr durch das geltende Parteiprogramm vorgezeichnet sind, in den Teilen ihrer Politik konsequent einhalten. Der beginnende Wandel unserer Bewegung von einer Partei des Volkes zu einer “ Volkspartei“, von der klaren Vertretung der Interessen der arbeitenden Menschen zu einer verschwommenen „Modernisierungspolitik“ erfüllt die SJÖ mit großer Sorge, weil dies langfristig eine sozialistische Partei ihrer Aufgabe entfremdet. Die SJÖ hat daher als Jugendorganisation der SPÖ die Aufgabe, der Partei, klassenbewusste Mitarbeiter heranzubilden, die am Arbeitsplatz, in Betrieb und Schule, im öffentlichen Wirken und in allen Gremien der Partei diszipliniert arbeiten und sich als Sozialisten erweisen. Um diese Verpflichtung erfüllen zu können, arbeitet sie auch mit anderen demokratischen, gewerkschaftlichen und religiösen Organisationen für die Durchsetzung ihrer Ziele zusammen…
…Die SJÖ muss darauf hinarbeiten, dass für die Arbeiterbewegung das kapitalistische System wieder klarer als Konfliktquelle erkennbar ist, um dann alle Möglichkeiten ausschöpfen zu können, den Prozess zur Errichtung der sozialistischen Gesellschaftsordnung voranzutreiben.
Die historische Entwicklung nach 1945 lässt es der SJ als besonders notwendig erscheinen, die Sozialistische Internationale zu verstärken und die Zusammenarbeit der Arbeiterbewegung auf internationaler Ebene zu intensivieren. Die technische Revolution hat dem Kapitalismus andere Dimensionen verliehen. Umso wichtiger ist die internationale Arbeiterbewegung untereinander und besonders gegenüber antiimperialistischer und antikapitalistischer Befreiungsbewegungen im Kampf um nationale Unabhängigkeit. Nur so kann auch den im Gefolge der Wirtschaftskrisen auftreten- den und von entsprechenden Kräften geförderten Faschisten und Anarchisten entgegengetreten werden. Ebenso muss der Expansion multinationaler Konzerne und des internationalen Finanzkapitals begegnet werden. Unser Ziel heißt Beseitigung des Kapitalismus, unser Ziel ist der Sozialismus.“
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